Neubau der Erich-Kästner-Schule

15.09.2020

Die Weichen für den Neubau der Erich-Kästner-Schule in Rellingen-Krupunder sind gestellt. Die CDU-Fraktion hat sich mit ihrer Mehrheit im Schulausschuss für einen Neubau des in die Jahre gekommenen Schulgebäudes entschieden.

Bereits in den letzten Jahren ist in Rellingen deutlich geworden, dass Investitionen in die Bildungsin-frastruktur auch gleichzeitig Investitionen in die Zukunft unserer Kinder bedeuten. Nachdem der Um- und Anbau der Brüder-Grimm-Schule fertiggestellt wurde und die Erweiterung der Caspar-Voght-Schule in Kürze abgeschlossen sein wird, richtet sich nun unser Augenmerk auf die in die Jahre gekommene Erich Kästner Schule in Rellingen-Krupunder.

Zu unserer Entscheidung ist auszuführen, dass inzwischen die Betreuungsangebote an allen Schulen stark ausgeweitet werden mussten. Das Angebot an die Eltern, ihre Kinder in der Schule auch nachmittags betreuen zu lassen, erfreut sich einer sehr stark steigenden Nachfrage, sodass unsere Schulen, die in den fünfziger und sechziger Jahren in weiten Teilen entstanden sind, hierfür baulich nicht mehr ausgelegt sind. Um nicht platzmäßig in eine Notsituation zu geraten, wie dies in anderen Gemeinden häufig geschehen ist, bringen wir unsere Schulbauvorhaben rechtzeitig auf den Weg.

Die Entscheidung für einen Neubau und nicht für einen Umbau im Bestand haben wir uns nicht leicht gemacht. Vorliegend sprechen eindeutig die besseren Gründe für einen Neubau. Die Kosten für einen Umbau im Bestand lassen sich nur sehr schwer prognostizieren. Die Erfahrung mit zwei vorangegangenen Umbauten haben uns gelehrt, dass gerade die Bausubstanz alter Gebäude ganz erhebliche „Überraschungen“ beinhaltet, die Zeitpläne durcheinanderbringt und häufig zu erheblichen Mehrkosten führen kann, die von uns vorher nicht vollständig kalkulierbar sind.

Das Hauptgebäude der Schule wurde im Jahr 1953 errichtet, und alle anderen Baukörper der Schule wurden über die Jahre immer wieder an-und umgebaut. Hinzu kommt, dass bereits verschiedene Räume der Schule nicht mehr für die Aufgaben eines zeitgemäßen Unterrichts geeignet sind, wie es in einer Studie untersucht wurde. Nach der provisorischen Auslagerung der Bücherei in auf dem Schulhof aufgestellte Container und der zusätzlich erforderlich gewordenen Planung für einen vierten Anbau an das Ensemble, haben wir uns für einen wirtschaftlich sinnvolleren Neubau entschieden. Allein nur um die aus Brandschutzgründen gesperrte Aula wieder nutzbar machen zu können, wären 300.000,00 € fällig gewesen. Die gesamte Bausubstanz der Schule ist in einem Zustand, der den Neubau langfristig für den Steuerzahler günstiger macht.

Das Gelände der Grundschule in Krupunder ist das kleinste aller drei Schulen in Rellingen. Ein vierter Anbau würde nochmal die Außenbereiche weiter verkleinern. Zudem sind durch den geplanten sechsspurigen Ausbau der A 23, der mittelfristig vom Bund angestrebt wird, z.B. durch Verlagerung von Brücken, Grundstücksverluste nicht auszuschließen. Es ist dann langfristig besser eine Lösung zu finden, die den Schulstandort dauerhaft konkurrenzfähig macht. Unser Vorschlag im Schulausschluss ist auch von den anderen Fraktionen mitgetragen worden, nur die SPD-Fraktion hat gegen den Neubau gestimmt.

Die Politik, und hier die CDU-Fraktion in Rellingen, ist unseren Bürgern und vor allem unseren Kindern gegenüber verpflichtet, ihnen die besten Lernmöglichkeiten in unserer Gemeinde zu bieten, aber diese Entscheidung muss selbstverständlich jede Partei für sich treffen.

Wir wissen, dass sich viele Bürger über die stark steigenden öffentlichen Ausgaben Sorgen machen. Rellingen hat allerdings den Vorteil, noch Ergebnisrücklagen auch aus früheren Jahren angespart zu haben. Zudem sind zurzeit Kredite für Gemeinden auch langfristig historisch günstig zu erhalten (z.Zt. 0,2 % Zinsen p.a.). Ferner sind eine Fülle an Förderprogrammen für den Schulneubau mit Betreuungsausbau aufgelegt worden, wobei darüber hinaus sogar der Grunderwerb mit gefördert wird. Wir erhalten damit perfekte Finanzierungsmöglichkeiten, die wir für unsere Gemeinde nutzen möchten. Ferner dient uns der Verkauf des vorhandenen Schulgrundstücks zur zusätzlichen Refinanzierung für den geplanten Neubau. Über den Standort des neuen Schulgebäudes ist bisher noch keine Entscheidung gefallen. Erreichbarkeit, Platzverhältnisse, Anbindung, Schulwegsicherung, Verfügbarkeit und Grundstückskosten sind Fakten, die bei der Auswahl eines geeigneten Grundstücks mit einfließen müssen.

Weiter bietet ein solcher Neubau auch zusätzliches Entwicklungspotenzial und einen Mehrwert für den Ortsteil Krupunder. Auf unsere Initiative hat der Schulausschuss beschlossen, dass die Bücherei wieder in die neue Schule integriert wird. Wie bereits für Rellingen Ort wird ein offenes Büchereikonzept entwickelt und so zugleich Begegnungsräume für unsere Bürger geschaffen. Auch ein offen gestalteter Schulhof an der neuen Schule kann eine willkommene Begegnungsstätte werden.

Wir möchten mit unserem Konzept den Ortsteil Krupunder aufwerten und zugleich die Lernmöglichkeiten für unsere Kinder erheblich verbessern.

Dr. Steffen Böhm-Rupprecht